Charakter...
Das Ziel der Bengalzucht ist es, eine Katze zu züchten, die dem äußeren Erscheinungsbild der wilden Felis Bengalensis so ähnlich wie möglich ist, jedoch das sanfte Wesen einer Hauskatze hat.
Bengalen sind heutzutage keinesfalls wild, oder aggressiv, sie können ganz normal, wie andere Katzen auch, in der Wohnung/im Haus gehalten werden – vorausgesetzt, sie stammen aus einer seriösen Zucht mit einer optimalen Aufzucht und Sozialisierung (mehr hierzu unter: „Tipps zum Kauf“).
Meist ist es so, dass Leute aufgrund des speziellen Aussehens auf Bengalkatzen aufmerksam werden, doch gerade der einzigartige Charakter ist es, der sie zu etwas ganz Besonderem unter den Rassekatzen machen!
Kurz und knapp kann man sagen, dass sie sehr aktiv und temperamentvoll, aber gleichzeitig auch (bei optimaler Aufzucht) sehr anhänglich, verschmust und menschenbezogen sind.
Bengalen spielen äußerst gerne und sehr ausgiebig! Wer also nur einen kleinen Leoparden im Wohnzimmer als „Deko“ haben möchte, für den ist eine Bengal nicht geeignet. Bengalen sind intelligente und neugierige Katzen, für die das Spiel mit ihren Menschen und Artgenossen ein extrem wichtiger Teil des Alltags sind. Wer den ganzen Tag ausser Haus ist, sollte auf jeden Fall einen ebenso verspielten und aktiven Artgenossen als Spielpartner halten. Durch ihre hohe Aktivität und ihren Spieltrieb, sind sie nicht als Einzelkatzen geeignet.
Wie erwähnt, spielen Bengalen auch gerne mit ihren Menschen, jedoch kann man einen felinen Partner nicht ersetzen.
Wer einmal beobachten konnte wie Katzen untereinander spielen, sich herzhaft balgen, toben, rennen, aber auch gegenseitige Fellpflege betreiben und gemeinsam aneinander geschmiegt kuscheln & schlafen, der versteht nur allzu gut, dass man dem, als Mensch, auf diese Art nicht gerecht werden kann.
Natürlich gibt es wie immer Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Hin und wieder müssen sich Züchter von erwachsenen Tieren trennen, weil diese sich in einer Katzengruppe nicht wohlfühlen.
Für Kitten, die gerade erst mit ihren Geschwistern, Mutter und evtl. auch anderen Katzen aus der Gruppe in einem sozialen Verband groß geworden sind, trifft dies nicht zu.
Für Familien mit Kindern ist eine Bengal sehr gut geeignet, da sie durch ihren ausgeprägten Spieltrieb jederzeit für ein Spielchen bereit ist. Der Spieltrieb einer Bengal bleibt meist das ganze Leben lang erhalten, im Gegensatz zu vielen anderen Rassen.
Durch die hohe Intelligenz, kann eine Bengal lernen zu apportieren und Türen, Schubladen, oder Wasserhähne zu öffnen. Sie können gut erzogen werden bzw. auch kleine Kunststücke beigebracht bekommen.
Daraus folgt, dass eine Bengal beschäftigt und gefördert werden will. Sie lieben Abwechslung und Neues. Auch mit Clickertraining, oder Cat-Agility kann man seine Lieblinge sinnvoll beschäftigen.
Fühlen sich die Tiere jedoch unterfordert bzw. haben Langeweile, lassen sie sich auch gerne Unfug einfallen um sie darauf aufmerksam zu machen!
Wasser hat eine spezielle Anziehungskraft auf die meisten Bengalen. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass eine ALC ihren Kot und Urin im Wasser absetzt, um keine Spuren zu hinterlassen.
Die meisten Bengalen lieben es aus Wasserhähnen, oder Zimmerbrunnen zu trinken. Oft kann man auch beobachten wie sie in ihrem Wassernapf mit den Pfoten planschen.
In kleinen Wannen die man im Zimmer aufstellen kann wird richtig ausgiebig geplanscht. Besonders attraktiv wird so ein „Planschbecken“, wenn dort ein Spielzeug z.B. ein Bällchen drin schwimmt, welches die Bengal zu fischen versucht.
Es gibt sogar Bengalen die mit ihrem Besitzer duschen, oder gar baden gehen!!!
Die meisten Bengalen sind sehr gesprächig. Auch hier gibt es wieder deutliche Unterschiede zu anderen Rassen, denn die Bengalen haben viele verschiedene Laute in ihrem Repertoire.
Bengalen lieben es zu klettern, daher sollte auf jeden Fall ein großer und vor allen Dingen standfester Kratzbaum zur Verfügung stehen.
Durch ihre enorme Bewegungsfreude, steht bei vielen Bengalen auch ein Katzenlaufrad hoch im Kurs.
Dadurch dass die Hinterbeine der Bengalkatze länger sind als die Vorderbeine, verfügen sie über eine große Sprungkraft.
Gerade beim spielen wird dies immer wieder deutlich.
Ebenfalls zu bewundern ist das sanfte Wesen einer Bengal. Sie sind (bei optimaler Aufzucht) sehr menschenbezogen und richtige Schmusetiger, die es verstehen ihren Menschen den Kopf zu verdrehen. Durch lautes schnurren und „Köpfchen geben“ fordern sie ihre Menschen zu ausgiebigen Schmuseeinheiten auf.
Gerade diese Mischung aus aktiver und lebhafter, aber zugleich auch sanfter und schmusiger Samtpfote, macht die Bengal für uns so besonders!
Abschließend sei noch anzumerken, dass wir von generellen Charaktereigenschaften der Rasse sprechen. Jede Katze ist ein Individuum und somit einzigartig und nicht vergleichbar. Nicht jede Bengal redet viel, nicht jede liebt Wasser, apportiert und ist sehr temperamentvoll etc. und nicht jede Bengal besitzt alle Charaktereigenschaften.
Quelle: Boris Ehret, www.bengalcat.ch